Es war ein langer Tag für die schöne Kanadierin, die seit guten drei Jahren nun in Hawaii lebte. Ihren Abschluss hatte sie in Pearl City gemacht und nachdem sie ein Jahr das schulfreie Leben genoss entschied sie sich nun arbeiten zu gehen - sie brauchte das Geld. Dennoch überlegte sie sich nun irgendwann doch aufzuhören und zu studieren. Immer wieder stellte sie sich die Frage, ob es nicht vielleicht sogar besser gewesen wäre, hätte sie studiert. Nun war sie vertraglich drei Jahre an ihren Arbeitsplatz gebunden. Nach einem solch anstrengenden Tag brauchte sie nun nur noch ein wenig Ruhe. Sie wollte vor allem auch ihren widerlichen Chef vergessen, der sich wohl mehr erhofft hatte, zwischen Mia und ihm. Die schöne Brünette war jedoch mehr als nur von diesem abgeneigt und eine Frau, die sich nach oben schläft war sie nun wirklich nicht. Dafür hatte sie zu viel Stolz, nicht zu vergessen wollte sie sich im Spiegel noch anblicken können. Seufzend betrat sie schließlich "Bourbon & Branch", eine Bar, in der sie das ein oder andere Mal zu finden war. Ihr Blick schweifte über die Gäste - kaum freie Plätze. Das lief heute doch wirklich alles perfekt, nicht? Sie wollte gerade wieder umkehren und sich auf den Weg nach Hause machen, als sie ein Pärchen bemerkte, welches die Bar verließ. Lächelnd begab sie sich schließlich zur Bar und setzte sich elegant auf einen der weichen Hocker. "Einen Bourbon bitte.", sie strich sich durch ihre dunkle Mähne und nahm anschließend ihr bestelltes Getränk dankend entgegen, welches sie anschließend an ihre durstigen Lippen führte. Genau das war es gerade was sie brauchte - und das, obwohl sie ungern trank.

Die Dunkelheit umhüllte den Texaner während er elegant durch die Straßen von Pearl City spazierte. Bei Nacht war Pearl City - egal an welchem Tag - überfüllt. Manchmal kam es ihm so vor als wäre Pearl City erst bei Nacht am Leben.Was vielleicht auch nur daran liegt,dass er zu den unmöglichsten Zeiten aufwacht - meist bei Nacht,wenn er nicht arbeitete. Ja,er arbeitete - auf der Uni hatte er das eigentlich niemals erwartet - er war nicht das Arbeitstier. Er war eher einer dieser Männer,die bei Nacht in Clubs umherstreifen und Frauen flach legen - natürlich war er dies immer noch - nur arbeitete er nebenbei. War Anwalt. Unfassbar das grade er Anwalt war - aber gut Scheidungsanwalt. Er war eh nicht der Freund von Ehe,Liebe oder jeglichen anderen nervigen Gefühlen. Allein bei dem Gedanke schüttelte er sich. Grinsend nahm er noch den letzten Zug von seiner Zigarette ehe er diese wegschnippste. Kurz blickte er sich nochmal um ehe er in die Bar hineintrat und sich gleich alle Blicke der Frauen auf ihn legten,was sein Grinsen nur schelmisches machte. Erst überlegte er sich welche der Frauen sein nächstes Opfer werden würde,doch sah er jemanden,der sein Interesse bekam - er hatte heute noch nicht sein tägliches Gift an ihr abgegeben. Also musste das jetzt sein. Gelassen ging er an die Bar und ließ sich lässig auf einem der Hocker wieder.Das Glas nahm er der Brünetten aus der Hand,um daran zu nippen."Bist du überhaupt alt genug,Prinzessin?" eine Augenbraue zog sich gleich nach oben während er sie musterte.

Mia schwenkte ihr Glas ein wenig in der Hand, drehte sich auf ihrem Barhocker und ließ ihren Blick erneut über die Anwesenden schweifen. Erst von Nahem erkannte sie schließlich, wer sich zu ihr setzen wollte, "Der Platz ist besetzt.", merkte sie kurz an, versuchend ihn davon abzuhalten sich zu setzen, was ihn jedoch nicht wirklich kümmerte. Natürlich war der Platz frei, Lust auf Dexter hatte die junge Kanadierin im Moment jedoch wirklich nicht. Als er sich trotzdem setzte und ihr das Glas wegnahm, verdrehte sie genervt die Augen und stöhnte auf. "Heute... bin ich wirklich nicht in Stimmung, Dexter, okay?!", sie hob eine Augenbraue und nahm sich ihr Glas, welches sie mit einem Schluck leerte. Dieses stellte sie auf der Theke ab und blickte den Schwarzhaarigen nun an, "Außerdem weißt du ganz genau... dass ich alt genug bin. Andere Frage... welchem Mann hast du diesmal wieder geholfen seine Frau auszunehmen wie eine Weihnachtsgans? Bekommt er ihr ganzes Vermögen und sie wenn sie Glück hat, das Haus?", egal wie sehr sie sich vorgenommen hatte, ihn nicht anzugehen, sie konnte nicht anders als ein wenig zu sticheln. Er war Scheidungsanwalt. Ein sehr guter sogar - meist natürlich nur für seinen Klienten. Kurz seufze sie und winkte den Barkeeper erneut her, "Tony... die Rechnung geht heute auf Mr. Durden und deswegen... bitte ein Glas von eurem besten Bourbon.", lächelnd hielt sie ihm das Glas hin und blickte kurz zu Dex, "Dankeschön.".

Dexter ignorierte ,wie so oft,die Worte der Brünetten. Hin und wieder blendete er ihre - für ihn - oft nervige Stimme einfach aus. Als wäre sie gar nicht da. Er wusste auch gar nicht,wieso er sich zu ihr setzte - immerhin konnte er sie bis aufs Blut nicht ausstehen - vielleicht also einfach aus langeweile? Ja,das musste es sein."Ich will ja auch kein Sex mit dir. Also musst du gar nicht in Stimmung sein." gab der Schwarzhaarige brummend auf ihre Worte zurück. Sex mit ihr? Nope. Never. Sicher,sie war heiß ,aber sie war auch so....nunja. Nervig. Arrogant. Nahm an,dass jeder nach ihrer Pfeife tanzen würde,wenn sie was will und solche Frauen waren einfach noch nie sein Ding. Sicherlich war zwischen ihnen diese Spannung Ja,irgendwas war zwischen ihnen nur konnte er das noch nicht einordnen.Er wusste nicht,was es genau war und eigentlich wollte er es auch gar nicht wissen. Er hatte schon genug komplizierte Dinge in seinem Leben. Ausreichend."Eigentlich hatte ich es heute mit einem Ehepaar zutun,die im guten auseinander gingen wegen ihrem 5 jährigen Sohn. Süßer Kerl.Jedenfalls hat die Frau das Haus bekommen - beide teilen sich das Sorgerecht.Bekommen beide genügend Geld damit sie gut leben." ein wenig zuckte er mit den Schultern."Also ja,ich war mal wieder ein scheußlicher Mensch." schon zwinkerte er ihr zu und nippte an seinem Drink,der ihm direkt hingestellt wurde. Seinen Job nahm er ernst. Die einzige Zeit am Tag,wo er nicht ganz so ein Arsch war. Auf ihre Worte ,dass er alles bezahlen würde zuckte er mit den Schultern."Du hast ja nichtmal genug Geld für anständige Klamotten also passt das schon." sie wollte spielen? Dann bitte.

Sie versuchte auch wirklich oft seine Worte einfach auszublenden, doch nein. Es gelang ihr einfach nicht. Selbst wenn sie versuchen wollte ihn zu ignorieren, konnte sie sicher sein, dass er irgendeinen unverschämten Satz sagen würde, der sie so sehr aufregen würde, dass sie ihn ankeifen würde. Die Sache zwischen den beiden war wohl wirklich mehr als nur kompliziert, doch war sich ein Leben ohne ihn nicht wirklich vorzustellen. Er gehörte schon zu ihrem Leben - er war derjenige, der wusste, wie man sie auf die Palme bringt. An eine heiße Nacht mit ihm hatte Mia jedoch auch nie wirklich gedacht. Sollte sie wirklich an ihm Interesse haben? Nein, bestimmt nicht! "Ich habe auch niemals gesagt, dass ich DAS meinte. Ich brauche heute nur deine Anwesenheit nicht.", gab sie zischend zurück und versuchte diesen Satz gleich wieder aus ihrem Gedächtnis zu streichen. Sex? Natürlich hätte er niemals Interesse daran mit ihr zu schlafen. Das war ihr durchaus bewusst. Dass er sie jedoch für eine solch arrogante junge Frau hielt war ihr ein wenig unverständlich. Sicher war sie das ein oder andere Mal arrogant, hauptsächlich eigentlich bei ihm, um Dexter nicht zu zeigen, wie es wirklich in ihr aussieht. Dass er sie mit manchen Worten verletzt. Auf seine Worte hin, presste sie schließlich die Lippen zusammen und zeichnete mit ihren Fingern den Gläserrand nach. "Dann... freut es mich, dass sie im Guten auseinander gegangen sind. Bist vielleicht doch kein so schlechter Mensch.", merkte sie beiläufig an und spielte nun mit einer dunklen Haarlocke. Auf seine Worte hin, konnte sie nur auflachen, "Richtig. Es kann nicht jeder so viel Geld wie du haben. Erstrecht nicht, wenn man seinen Job gekündigt hat.", kurz zwinkerte sie ihm zu und trank erneut einen Schluck. "Könntest du nun... bitte verschwinden? Ich ertrage deine Anwesenheit nicht.". Seltsam war es wohl schon, dass sie nun so zueinander standen. Einst verstanden sie sich doch recht gut, nicht?

"Und ? Das interessiert mich,weeeeeil?" besonders lang zog er das Ende der Frage,während er eine dunkle Augenbraue nach oben zog. Als ob es ihn interessieren würde,ob sie seine Geselschaft wollte oder nicht - er hatte ja nicht gefragt,oder? Auch nicht,ob der Platz neben ihr frei war , also brauchte sie nicht Dinge zu sagen,die ihm eigentlich ganz egal war. Er hatte sich neben sie gesetzt,weil..nunja,wenn er ehrlich war wohl aus dem einfachen Grund,dass sie ihn eigentlich ziemlich amüsierte. Sie versprühte immer so viel Gift und wenn man immer sieht,wie sich andere angiften braucht er das einfach auch - sicher wäre der Sex mit ihr,nach einem Streit amüsant. Hart. Ja,gut er hatte vielleicht ein oder auch zweimal daran gedacht,wegen dieser Spannung eben. Er würde sie an die Wand drücken,ihr die Kleidung vom Leib reißen - eben solche unanständigen Dinge mit ihr tun. Aber gut,daran dachte er grade nun wirklich nicht. Auf ihre Worte lachte er ein wenig auf."Ist das für dich so unglaublichwürdig? Das jemand nur weil er gemein zu dir ist,nicht zu anderen so ist? Weißt du,Mia,es würde mich einfach zu viel Anstrengung kosten nett zu dir zu sein. Du bist unaustehlich,arrogant und 'ne ziemlich Nervensäge. Wäre ich nett zu dir...hätte ich Angst davor,dass es mich umbringen könnte." geschockt,ein wenig theatralisch verdeutlichte er das ganze in dem er sich ans Herz fasste ehe er auflachte und seine Lippen erneut an sein Glas führte. Weiterhin lauschte er ihrer Stimme,die jetzt grade noch zum aushalten war.Also zogen sich seine dunklen Augenbrauen zusammen. Sein Glas stellte er ab ehe er sich zu ihr nach vorne beugte. Sein Blick fixierte ihren und kurz blickte er auf ihre Lippen."Weißt du...du siehst gar nicht so schlecht aus..als Hure würdest du sicherlich gut ankommen. Schnell verdientest Geld. Deine Freier werden sich um dich zerreißen." grinsend,verführerisch biss er sich auf die Unterlippe.Oh ja,er wusste einfach,wie er sie treffen konnte - er wusste eben auch,wie verklemmt sie doch war..

"Nicht doch, ich habe nicht wirklich geglaubt, dass dich irgendetwas, was ich sage interessieren könnte, denn...", sie machte eine Pause und zeigte auf den gut aussehenden Schwarzhaarigen. "... ich weiß, dass ich dir vollkommen egal bin.". Wieso sollte er sich auch für sie oder ihre Angelegenheiten interessieren? Das wäre doch lächerlich und ja, sie wusste, dass er sie nicht mochte. Sie wusste es und es störte sie nicht weiter. Das Einzige, was sie mehr oder weniger in den Wahnsinn trieb war wohl viel eher, dass Dexter gut aussah, dass sich Mia eigentlich nach ihm sehnte - in einer ihr unverständlichen Art und Weise. Irgendwie fühlte sie sich zu ihm hingezogen, konnte ein wenig Sympathie aufbringen. Wieso? Es war ihr unbegreiflich, denn gleichzeitig hasste sie den Texaner. "Nicht doch. Ich habe dich allgemein einfach für einen Arsch gehalten, entschuldige bitte, dass deine ganze Art und dein Auftreten einem schon sagen 'Vorsicht. Arsch im Anmarsch!'". Kurz zwinkerte sie ihm zu, ehe sie mit den Schultern zuckte. Die Spannung der beiden war manchmal wirklich unerträglich. So unerträglich, dass sie ihn manchmal zu gerne geküsst hätte. Einfach nur um... Dampf abzulassen. Aber an anderen Körperkontakt hatte sie natürlich niemals gedacht. Nicht doch. Sie war doch eine anständige junge Frau, die ihn hasste. Die ihn nicht ausstehen konnte und doch so oft daran dachte über ihn herzufallen...
"Wie kommst du eigentlich immer wieder zu der Aussage ich sei arrogant? Und... glaub mir, ich brauche dich nicht nett. Das wäre irgendwie... wie wenn zwei Welten aufeinander treffen. Du und nett? Nicht dass du an freundlichen Worten noch erstickst.", erneut trank sie einen Schluck um ein wenig zu vergessen welchen Fehler sie begangen hatte. Was sollte sie tun? Sie hatte gekündigt ohne eine bessere Stelle zu haben. Ihr Glück war, dass sie keine Miete bezahlen musste. Ihr kleines Strandhäuschen hatte sie geerbt. Aber Strom und Essen musste sie trotz alledem bezahlen. Toller Zug, Mia! "Genau das hat mein Chef ebenfalls geglaubt, aber danke. Ich verkaufe weder mich noch meinen Körper.", ihr Glas leerte sie schließlich ehe sie dieses abstellte und sich kurz durch das dunkle Haar fuhr. "Außerdem... nur weil du herumhurst, heißt es nihct, dass ich ebenfalls... dass.", sie schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. "Keine Sorge, ich bin gleich weg.".